Weil auch zu Großmutters Zeiten die Jugend unter Pickeln litt, hält sich hartnäckig der Tipp, dass Zahnpasta gegen Pickel helfe. Aber ist es ein Gerücht, oder steckt nicht doch ein Körnchen Wahrheit dahinter? Logisch wäre es, schließlich trocknen Zahnpastaflecken, die durch ungestümes Putzen an den Spiegel gespritzt sind, schnell ein und gerade dieser Effekt wäre bei Pickeln hilfreich. Wenn Zahnpasta die Pickel austrocknen könnte, wäre der Mythos bestätigt. Würde die Paste für strahlend weiße Zähne gar noch Bakterien abtöten, wäre sie das Hausmittel schlechthin. Pickel-Guide.de versucht herauszufinden, ob die Zahncreme diesen Ansprüchen gerecht werden.
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Da es unterschiedliche Zahncremes gibt, sind auch die Inhaltsstoffe der verschiedenen Pasten zum Reinigen der Zähne nicht gleich. Es gibt aber Stoffe, die in allen Zahncremes enthalten sind. Weil die Zahnpasta in erster Linie zur Reinigung der Zähne gedacht ist, beinhaltet sie diverse Putzstoffe. Zu diesen Putzstoffen zählt unter anderem ein Wirkstoff, der sich Natriumdodecylpolysulfat nennt. Dieser Stoff ist verantwortlich, die Fettverbindungen der Nahrungsmittel, die sich als Plaque auf den Zähnen abgesetzt haben aufzulösen, sodass sie leichter weggeputzt werden können. Was ebenfalls in den meisten Zahnpasten enthalten ist, sind ätherische Öle, wie zum Beispiel Minze. Die Minze sorgt für den frischen Geschmack im Mund, der nach dem Zähneputzen entsteht. Fast alle Zahncremes weisen Fluoride auf. Fluor härtet den Zahnschmelz und beugt der Kariesbildung vor.
Hilft Zahnpasta gegen Pickel – Das Experiment
Weil es sich bei Mitteln, die auf Pickel und Mitesser aufgetragen werden, um Arzneimittel oder Hausmittel handelt, die ihre Wirkstoffe über die Haut abgeben, muss die Haut zuvor gründlich mit Wasser und einer alkoholfreien Waschlotion gereinigt werden. Damit die Zahnpasta die gleiche Chance erhält, sollte vor der Anwendung die Haut gesäubert werden. Anschließend wird die Zahnpasta mit einem Wattestäbchen punktuell auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Die Zahncreme darf nicht zu dick auf dem Pickel sitzen, sollte ihn aber bedecken. Nach einer Einwirkzeit von ein paar Stunden, idealerweise über Nacht, wird die hart gewordene Zahnpasta mithilfe von lauwarmem Wasser wieder abgewaschen. Übrigens darf laut Mythos nur weiße, streifenlose Zahncreme verwendet werden.
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Zahnpasta gegen Pickel – Hilft das wirklich?
Um den Mythos genauer zu untersuchen, muss wieder auf die Inhaltsstoffe der Zahnpasta eingegangen werden. Der Wirkstoff namens Natriumdodecylpolysulfat, der für das Lösen der Fette verantwortlich ist, kann dazu beitragen, dass überschüssiger Talg gelöst wird. Dies würde dazu beitragen, dass der Pickel austrocknen kann. Die ätherischen Öle, die für den guten Geschmack im Mund sorgen, reizen jedoch die Haut. Während sie im Mund eine angenehme Kühle und Frische verbreiten, sind sie auf der angegriffenen Haut oft dafür verantwortlich, dass es gewissermaßen brennt.
Wer die Zähne zusammenbeißt und das Brennen der Zahnpasta länger als ein paar Minuten auf den Pickeln erträgt, sollte wissen, dass Zusatzstoffe der Zahncremes wie zum Beispiel die Fluoride zusätzlich für Hautreizungen sorgen. Oftmals werden Entzündungen erst hervorgerufen, anstatt vorhandene Pusteln geheilt. Der Mythos der Zahnpasta hält sich zwar zäh, aber leider muss gesagt werden, dass er den Erwartungen nicht entspricht.
Selbst wer nur einen Pickel im Gesicht hat, sollte von der Anwendung der Reinigungscreme für die Zähne absehen. Schließlich sieht ein nicht überdeckter Pickel immer noch besser aus, als ein von roten Flecken überzogenes Gesicht, das zudem noch schmerzt. Bei einem starken Pickel oder Akne-Befall muss immer der Arzt zurate gezogen werden und auch von Selbstversuchen mit anderen Hausmitteln sollte Abstand genommen werden.